Westküste Mai 2002

 

 Endlich zurück in Oz nach einem etwas holperigen Flug (in Singapure brauchten wir wegen schlechten Wetters einen 2. Landeanflug). Ein ganzes Jahr haben wir uns darauf gefreut und diesmal unsere Freunde gleich mitgenommen. Zu viert machten wir die Westküste unsicher und genossen zum großen Teil die Einsam- oder besser gesagt "Viersamkeit". Über weite Strecken ist man hier einfach nur allein und auf den Straßen ist jede Kurve eine willkommene Abwechslung. Auf riesige Bäume klettern, mit Walhaien schnorcheln, mit dem Jeep über Stock und Stein und durch die Sanddünen brettern, am Abend Lagerfeuer, Beans, Steak und VB und nicht zuletzt unsere Hochzeit am Gantheaume Point (Broome) - so hatten wir uns unseren Urlaub vorgestellt und alle Träume waren erfüllt.

 

  Wir starteten diesmal in Perth, wo wir zunächst eine Nacht in der Coolibah-Lodge verbrachten. Wir hatten uns die gesamte Westküste und den nord-westlichen Teil bis hoch nach Darwin als Expeditionsgebiet ausgewählt. Zunächst ging es aber erst einmal - nachdem Anja ihre Influenza noch eben vom Arzt begutachten ließ - südlich von Perth zu den Karri-Wäldern um Walpole und Pemberton, wo wir - natürlich - auf den Bicentennial Tree (früher ein Fire-Lookout) kraxelten. Man darf sich so etwas nicht wie in Deutschland vorstellen. Da würde man sicher TÜV-geprüft angeschnallt und hochgehievt. Doch in Oz sind lediglich ein paar Eisennägel in den Baum geschlagen und man darf dann auf ca. 68m Höhe klettern. Unterwegs kommen ein paar Warnschilder, dass man sich die Sache doch nochmal genau überlegen soll... Haben wir und sind weiter geklettert.

     

Danach ging es abends noch weiter bis nach Cervantes. Dort richteten wir uns zunächst auf dem Campingplatz ein, mussten jedoch mitten in der Nacht unser Zelt abbauen, weil ein Sturm alles zu zerstören drohte. So machten wir uns dann schon gg. 5.00 Uhr auf die Weiterreise und waren gg. 6.00 Uhr bei den Pinnacles, die bei schönerem Wetter sicher beeindruckender gewesen wären, aber auch so sehen die Dinger urig aus. Dann ging's weiter auf unserem Weg gen Norden und kurz vor Geraldton kamen ein paar wunderschöne Sanddünen. Und was fiel den Jungs ein, als sie die sahen und in einem Jeep saßen? Na klar, rein da! Und was ist genau so klar? Na logo - festfahren! Aber mit ein bisschen einheimischer Hilfe und Luft ablassen ging es dann auch bald weiter.  

   

Und zwar nach Monkey Mia, wo wir uns eigentlich die Delfinfütterung ansehen wollten. Weil wir aber erst einmal bei den Pelikanen den Hals nicht voll bekommen konnten, verpassten wir die Delfine. Also entschieden wir uns für einen Ausflug mit dem Katamaran und sahen uns die Delfine eben auf See an. Und nicht nur das; wir sahen auch eine Seekuh mit ihrem Baby.   

    

Weiter ging es dann an der Küste entlang, wo wir uns Hemelin Pool, Shell Beach und die Blowholes ansahen. Bei den Blowholes übernachteten wir. Dort gibt ca. jede 10. Welle eine Fontäne - super laut. Einen Tag später kamen wir endlich in Exmouth an. Von hier aus starteten wir zu einer Walhai-Tour - unvergesslich!!! Wir fuhren raus auf's Meer und dort durften wir mit den Giganten schnorcheln. Ein Walhai kam sogar zu uns an das Boot, hob den Kopf leicht aus dem Wasser, sah Marco an und verschwand dann wieder. Eigentlich unglaublich!

  

 Aber auch nach diesem tollen Erlebnis ging es wieder ein Stück weiter. Zunächst machten wir Halt im Karijini NP und dann gings ein Stück landeinwärts nach Tom Price.

      

 

In der Pilbara - dem wohl heißesten Gebiet Australiens : Tom Price - riesige Erzmine, die wir uns vom Mount Nameless aus ansahen.

  

Diese Riesen fuhren in der Erzmine und sahen dabei so winzig aus. Wer genau hinsieht, erspäht mich vor dem Vorderrad. Wir übernachteten auf der Weiterreise am Oxer Lookout, wo wir eine tolle Wanderung zum Handrail-Pool machten. Dieser versteckt sich inmitten hoher Felswände und wir nahmen nach der anstrengenden Wanderung erst einmal ein kühles Bad.

Dann ging es auch schon wieder gen Norden, vorbei an den Salinen von Port Hedland bis zum Eighty-Mile-Beach, Wallal Downs. Nun rückte auch der Zeitpunkt näher, an dem ich Marco in meinen Plan einweihen wollte: Ich hatte bereits von Deutschland aus unsere Hochzeit in Broome organisiert und ihm dazu auch bereits ("hier unterschreib` mal schnell, ich erkläre Dir später was das ist") eine Unterschrift für den nötigen Antrag abgeluxt. Also:

HEIRATSANTRAG!

      

Naja, zum Glück hat er "ja" gesagt. Nach so langer wilder Ehe wurde es ja auch mal Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Und wir hatten jetzt noch 2 Tage Zeit, uns auf unsere Trauung vorzubereiten, die in Broome stattfinden sollte.

   

         Also erst einmal noch schnell einen Waschtag eingelegt - die Wäsche trocknete auch ohne Leine in Null-Komma-Nix in der Sonne. Am nächsten Tag spurteten wir dann nach Broome, wo wir uns u.a. auch den Croc-Park von Malcom Douglas ansahen.

Am Nachmittag trafen wir uns mit unserem Celebrant of Marriage, Rodman Lambie, und besprachen mit ihm die Formalitäten und den Ort unserer Trauung. Dann lernten wir noch "schnell" unseren Text und später am Abend zum Sonnenuntergang trafen wir uns dann mit Rodman am Gantheaume Point, wo es kein Zurück mehr gab.    

       

 Nach 9 Jahren wilder Ehe - so sieht man nach der Trauung aus...  

       

Am nächsten Tag machten wir dann unsere "Hochzeitsreise" mit einer kleinen Propellermaschine zu den Horizontalwasserfällen und zum Cape Leveque, wo wir im (puller)-warmen Indischen Ozean ein Bad nahmen.

   

Weiter ging es dann Richtung Derby - auf der Gibb-River-Road, mit Stop am Prison Tree, einem Boab mit 14m Umfang, in dem früher angeblich Gefangene eingesperrt wurden. Naja, ausprobiert haben wir's auch mal, gemütlich war's nicht. Einen weiteren Stop legten wir am Tunnel Creek ein. Hier konnten wir in einem unterirdischen 750m langenTunnel wandern, der zum Teil voll Wasser war, durch das wir uns mit einer Taschenlampe und Blitzlicht tasteten.

                     

  Weitere Wander- und Badegelegenheiten nutzten wir an der Windjana Gorge (Krokodile), der Lennard Gorge, wohin wir nur über eine extreme Steinpiste kamen und neben uns im Wasser ein Waran schwamm, Übernachtung am Miners Pool, wo wir nachts (wie gruselig) die Dingos heulen hörten, bis El Questro, eine riesige Farm, die auch den Tourismus für sich entdeckt hat.

   

        

 

  Rechtzeitiges Tanken ist immer angeraten - Termitenhügel - El Qestro - Reitausflug - "I caaaaan't understand you....." von links: Marco auf Chily Pepper, Yves auf Fat Ray, Anja auf Trophy und Mona auf Flicker

  

 Für uns Deutsche-Straßen-Junkees ist das hier Abenteuer pur.

   

                                                           Australischer Hundetransport                      Für uns irgendwie ein Bild des Jammers                   Imintji-Store - kleiner Laden mit Tanke

Weiter führte uns unser Weg über Kununurra Richtung Katherine NP, wo wir in der Katherine Gorge paddeln gingen. Danach waren wir extrem platt, zumal wir die Kanus zum Teil über die Steinschwälle ziehen/tragen mussten, weil gerade wenig Wasser in den Gorges war.

         

    

         Zum Abschluss ging's dann noch zum Kakadu NP. Im Gegensatz zum letzten Jahr konnten wir dieses Mal wegen des besseren Wetters bis zu den Jim Jim Falls vordringen. Wir übernachteten beim 2-Mile-Hole, wo wir den Kampf gegen die Moskitos gnadenlos verloren. Deswegen haben wir das Hole auch in "100.000 Mücken Hole" umgetauft.

  

Tja, und dann war alles schon wieder vorbei. Wir mussten wohl oder übel unseren Heimflug antreten. Nach so einem Urlaub will man freiwillig nicht mehr weg; aber was hilft's.

 KOMMEN WIR EBEN WIEDER !!

 

 

Wir haben auch dieses Jahr wieder viele Känguruhs gesehen - unsere Statistik:

158 : 116 (tot : lebendig)

 

 19862

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